So haben wir für den Stuttgarter Weihnachtsmarkt auch dieses Jahr wieder in Zusammenarbeit mit der Firma Scholpp und der Stadt Stuttgart die Weihnachtsbäume am Schlossplatz, Marktplatz, Schillerplatz und im Innenhof des Alten Schlosses aufgestellt.
Die Rotfichten aus Albstadt-Ebingen, gespendet von der Stadt Albstadt-Ebingen, sind 24 Meter (Schlossplatz) und 20 Meter (Marktplatz-Rathaus).
Die Weißtanne 18 Meter (Schillerplatz) sowie die Rotfichte 19 Meter im Innenhof des Alten Schlosses kommen aus Strassberg bei Albstadt.
Wenn der Stuttgarter Weihnachtsmarkt am 29.11.2017 eröffnet wird und die Bäume im Lichterglanz erstrahlen, werden alle Besucher von der Weihnachtsstimmung ergriffen.
Kaum einer wird sich fragen, wie die Bäume genau dorthin kommen oder woher der Brauch des Weihnachtsbaumes kommt.
Was den Brauch des Weihnachtsbaumes angeht so kann man sich hier informieren:
https://www.meinetanne.de/weihnachtsbaum-geschichte/
Die andere Frage, was überhaupt alles passiert, bis so ein Weihnachtsbaum auf einem städtischen Platz steht, ist dabei durchaus spannend.
Es erfordert so einiges an Planung und Vorarbeit. Einen kurzen Einblick in dieses interessante Thema wollen wir nicht vorenthalten.
Als erstes müssen passende Bäume gefunden werden. Die Suche nach passenden Bäumen geht schon im Sommer los.
Mit dem Förster und dem Veranstalter „in.Stuttgart“ werden freistehende Bäume auf den Wacholderheiden der Schwäbischen Alb gesucht und besichtigt.
Der Baum sollte groß, aber nicht zu groß sein, weil das Fuhrwerk zum Transport 30 Meter Länge nicht überschreiten darf.
Rundum schön mit Zweigen garniert und freistehend gewachsen, sollte der künftige Weihnachtsbaum sein.
Es werden Bäume gesucht, die nahe an einer befestigten Strasse oder einem Waldweg stehen, da die Bergungsfahrzeuge (100-t-Autokran) einen Zugang benötigen.
Die Seitenäste dürfen nicht zu stark sein. Der Kronendurchmesser muss für den Transport auf 4,20 m zusammen gebunden werden.
Der Landschaftsschutz spielt eine Rolle. Bäume, welche im Zuge der Landschaftspflege ohnehin gerodet werden würden, z.B. zum Erhalt des Wacholderheidencharakters, kommen bevorzugt zur Auswahl.
Die ausgesuchte Rotfichte oder Weißtanne wird nicht gefällt, sondern mit dem Autokran geborgen. Würde der Baum auf die Seite fallen, wären die schönen Äste dahin.
Stattdessen wird das Kran-Fahrzeug im Nahbereich des Zielobjektes aufgestellt. Ein geschulter Seidenspinner-Mitarbeiter klettert im Baum hoch und hängt den Kranhaken in der Krone ein.
Sobald der Kranfahrer ok signalisiert, wird die Fichte am Stammfuß abgesägt und herausgehievt.
Nun muss das „gute Stück“ sicher und möglichst ohne Blessuren auf dem Langholz-LKW abgelegt werden.
Für den Transport gut gesichert und verschnürt, kann dann die Fahrt aus Albstadt-Ebingen nach Stuttgart losgehen. Der sogenannte Sonder-Transport wird im Vorfeld beantragt und entsprechend genehmigt.
Begleitet von Polizei und gewerblichen Sicherungsfahrzeugen, startet um 22 Uhr der Konvoi. Jedoch erst ab 1 Uhr nachts darf in die Innenstadt von Stuttgart eingefahren werden. Dann sind die Oberleitungen der Stadtbahn abgeschaltet und eine sichere Einfahrt zu den Aufstellplätzen kann gewährleistet werden.
Am nächsten Morgen können die Bäume am öffentlichen Platz aufgestellt werden.
Die Aufstellung am Schlossplatz erfolgt unter Beisein der Presse. Der Kran hebt den Baum in die bereits vorhandene Bodenhülse. Danach wird der Baum ausgerichtet und gut verkeilt. Entsprechend wird an den anderen 3 Aufstellorten in der Stuttgarter Innenstadt verfahren.
Die gesamte Koordination aller Beteiligten unterliegt größter Sorgfalt. Es gibt nur jeweils einen Versuch.
Für alle, die nun wissen wieviel Mühe es bedarf bis so ein Weihnachtsbaum steht, strahlen die Weihnachtsbäume auf dem Stuttgarter Marktplatz, Schlossplatz, Schillerplatz sowie am Alten Schloß zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 29.11. 2017 vielleicht sogar noch ein bisschen mehr.
Wir von Seidenspinner wünschen eine schöne Weihnachtszeit 2017 und viel Spaß mit unserer kleinen Bilderstrecke.
Ein Interview mit unserm Bauleiter Eberhard Lasch auf stuggi.tv