Winterzeit. Auf jeden Fall laut Kalender, auch wenn der Dezember in diesem Jahr 2015 mehr einem Frühling ähnelte. Dennoch Winterzeit heißt Vorbereitungen treffen für den Garten und den Gartenbewuchs. Rückschnitt, Aufräumarbeiten, Kübelpflanzen einholen sind ja mittlerweile bekannte Maßnahmen, aber wissen Sie auch wie wichtig es ist, dass Ihre Hecken und Bäume auch im Winter genug Wasser bekommen? Ein Rat von Anke Kilian, unserer Bauleiterin in der Sparte Privatgarten.
Kirschlorbeer
In harten Wintern, wie z.B. 2011/12, kommt es vor, dass reihenweise Kirschlorbeer- oder Thujahecke eingehen.
Die Gartenbesitzer sind frustriert und suchen Rat und die Ursache.
In der Regel sind nicht die niedrigen Temperaturen daran schuld, sondern ein Wassermangel.
Thuja
Immergrüne Blätter haben auch im Winter durch Sonneneinstrahlung und Windeinfluss Verdunstungsverluste. Um diese auszugleichen, müssen sie Wasser aufnehmen, das bei ausbleibenden Niederschlägen nur durch Gießen zugeführt werden kann.
Bei Bodenfrost ist die Wasseraufnahme durch die Wurzeln unterbrochen. Umso wichtiger ist es, vor dem ersten Frost, die immergrünen Gehölze nochmals ausreichend zu wässern.
Außerdem sollten Sie bei vorübergehend steigenden Temperaturen einen Gießgang durch den Garten unternehmen und die immergrünen Gehölze mit Wasser versorgen.
Buchs
Häufig wird die Menge an natürlichen Niederschlägen überschätzt. Grauer Himmel, trübes Wetter und Nieselregen erwecken den Eindruck, dass der Garten ausreichend nass sei. Tatsächlich reicht die im Boden gespeicherte Wassermenge aber häufig für größere Gehölze nicht aus. Besonders betroffen sind frisch gepflanzte Gehölze und Hecken, die noch kein weitstreichendes Wurzelwerk entwickeln konnten und tiefere Bodenschichten nicht erreichen können.
Die Schäden durch Frosttrocknis zeigen sich zeitlich stark verzögert und fallen häufig erst im Frühjahr auf. Dann ist es in der Regel aber bereits zu spät, das Absterben der Gehölze noch durch dann einsetzendes Gießen aufzuhalten.
Manche Pflanzen reduzieren ihren Wasserbedarf, indem sie die Blätter einrollen (z.B. Rhododendren) oder das Laub senkrecht stellen. Wenn Sie dies beobachten, wässern Sie die Pflanzen an frostfreien Tagen und decken Sie die Wurzeln mit Rindenmulch ab, ansonsten kann es zu Blatt- der Nadelverbräunung kommen. Im Extremfall stirbt die Pflanze dann ab. Thuja, Buchs oder Kirschlorbeer sieht man es im Winter nicht an. Die Pflanzen sehen normal aus.
Für alle Besitzer von Kirschlorbeer und Thujahecken oder Buchs gilt daher: Lassen Sie Ihre Gehölze gut gewässert in den Winter gehen und geben Sie Neupflanzungen einmal im Monat Wasser, wenn die natürlichen Niederschläge zu spärlich sind.